Samstag, 23. Juli 2016

Glock 17


Am 22. Juli 2011 erschoss Anders Behring Breivik auf der Insel Utøya in Norwegen 77 Menschen, um ein Zeichen gegen multikulturelle Strömungen in der Gesellschaft und den seiner Ansicht nach selbstmörderischen Idealen des Humanismus zu setzen. Genau 5 Jahre später erschießt der 18 Jahre alten Schüler David S. aus München 9 Menschen in einem Schnellrestaurant, auf der Straße davor und im Olympia-Einkaufszentrum. Die Opfer sind zwei 13-jährige, drei 14-jährige, eine 17-jährige, eine 19-jährige, ein 20-jährige und eine 45-jährige Person. Der Amokläufer aus München benutzt auch eine Glock 17. Das ist die Waffe, die der damals 17-jährige Tim Kretschmer beim Amoklauf in Winnenden am 11. März 2009 in der Albertville-Realschule benutzt hatte, um 15 Menschen und zuletzt sich selbst zu töten. Mit einer Glock 17L hatte der damals 19-jährige Robert Steinhäuser am 26. April 2002 am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt elf Lehrer, eine Referendarin, eine Sekretärin, zwei Schüler und einen Polizisten erschossen, nachdem er einen rechtswidrigen Schulverweis durch die Schuldirektorin Christiane Alt erhalten hatte.

Die Glock 17 ist die Kultwaffe der Amokläufer, eine halbautomatische Pistole im Kaliber 9x19 mm des österreichischen Waffenherstellers Glock. Die Glock 17 besteht zu 40 % aus Kunststoff, wodurch die Waffe sehr leicht ist. Lauf und Verschluss sind aus Metall gefertigt und die Waffe besteht nur aus 33 Teilen. Warum glorifizieren junge Menschen Amokläufe und die Glock 17, obwohl das Leben viel mehr zu bieten hat, als einen aufsehenerregenden Tod, in dem viele andere Menschen mitgerissen werden? Ein Teil der Antwort ist sicherlich in der westlichen Leistungsgesellschaft zu finden, in der schon Kinder nur nach ihrem Funktionieren bewertet werden und einen schulischen Drill bekommen, der darauf abzielt, die Kinder später in einem unbarmherzigen Leistungssystem auszubeuten. In Deutschland hat Wirtschaftswachstum einen höheren Stellenwert als Wohlbefinden und Menschlichkeit. Ohne hier in die Tiefe gehen zu wollen und zu können, kann es auch für Eltern nur eine Konsequenz geben: Jetzt auswandern! Noch ist Zeit. 

Samstag, 16. Juli 2016

Putsch - Immobilien in der Türkei vor endgültigem Crash

Der Putsch in der Türkei vom 15.07.2016 ist für alle Investoren das endgültige Signal zum Ausstieg. Nach dem Scheitern des durch das Militär versuchten Staatsstreichs ist klar, das der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan als Sieger aus der innenpolitischen Krise hervorgehen wird und die Freiheit und die Demokratie in der Türkei weiter eingeschränkt werden. Die türkische Rechte, voran die AKP und die MHP, sind weiter auf dem Vormarsch, die prokurdische HDP wird weiter in die Ecke gedrängt.

Die Türkei ist am Rande des Bürgerkriegs und Staatspräsident Erdogan wird den Putschversuch radikal nutzen, um seine Widersacher auszuschalten - gleichgültig, ob sie etwas mit dem Staatsstreich zu tun hatten, oder nicht. Die Demokratie und der Rechtsstaat werden weiter beschädigt werden und vor allem die Pressefreiheit wird weiter leiden. Umgehend nach dem Scheitern des Putschversuchs wurden fast 3000 Militärangehörige in der Türkei verhaftet und es ist klar, dass es die Namenslisten der Verhafteten schon vor dem Putsch gegeben haben muss. Außerdem wurden zehn Mitglieder am hohen Gericht festgenommen und weitere 2.700 Richter landesweit abgesetzt. Natürlich waren auch die Namen der Richter schon vor dem Putsch auf der Abschussliste. Jetzt beginnt die Säuberungswelle gegen jeden Erdogankritiker und alle Elemente in der Türkei, die dem Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan gefährlich werden könnten.

Je härter Erdogan gegen seine Kritiker und Teile des Militärs vorgeht, desto chaotischer wird die Lage in der Türkei werden. Derzeit ist in der Türkei kein Platz für mehr Demokratie, Pressefreiheit und die Trennung von Staat und Religion. Auf Jahre hinaus werden Willkür, Unsicherheit und Gewalt die Türkei prägen. Die Türkei kämpft an vielen Fronten und für Geschäftsleute und Investoren wird das Klima rauer. Der Immobilienmarkt und das Tourismusgeschäft in der Türkei waren angesichts der Syrienkrise und der Terroranschläge im Land schon vorher drastisch eingebrochen und wer die Verkaufssignale ignoriert hat, bezahlt jetzt einen hohen Preis. Es werden blutige Jahre kommen und wer glaubt, dass die Preise für Immobilien in der Türkei schon auf dem Tiefststand sind, wird in den kommenden Jahren eines besseren belehrt werden. Mit der Türkei geht es auch weiterhin steil bergab.

Sonntag, 31. Januar 2016

Ex-Guantánamo-Häftlinge in Uruguay gewalttätig gegen Frauen

Uruguay tut sich schwer mit dem Erbe, dass der ehemalige Präsident José Mujica zurück gelassen hat. Nachdem in Uruguay schon erhebliche Probleme mit syrischen Flüchtlingen aufgetreten sind, muss sich das kleine südamerikanische Land nun mit der häuslichen Gewalt von zwei der sechs aufgenommenen ehemaligen Guantánamo-Häftlingen herumschlagen, die auf Einladung von José Mujica nach Uruguay gekommen sind. Vier Syrer, ein Palästinenser und ein Tunesier waren Ende 2014 aus dem US-Gefangenenlager auf Kuba nach Uruguay gebracht worden.

Die Uruguayerinnen Irina Posadas und Roma Blanco leben mittlerweile getrennt von ihren muslimischen Männern Omar Faraj und Abdul Din Mohamed, gegen die kürzlich richterliche Gewaltschutzverfügungen ergangen sind. Die im sechsten Monat schwangere Roma Blanco fürchtet eine Entführung ihrer Tochter nach der Geburt durch ihren Ex-Mann, damit die Tochter eine islamische Erziehung erhalten könne. Irina Posadas erlebte nach ihrer islamischen Trauung die schwersten sieben Monate ihres Lebens. Sie wurde wie eine Sklavin behandelt, musste eine Burka tragen, erhielt mindestens 8 schwere Faustschläge und wurde zwei Mal von ihrem Mann vergewaltigt.

Beide Frauen kämpfen nun für Gerechtigkeit und protestieren auf dem Unabhängigkeitsplatz in Montevideo für eine lückenlose juristische Aufklärung der ihnen widerfahrenen Gewalt durch ihre muslimischen Ehemänner. Diese planen wiederum einen juristischen Feldzug gegen die Vereinigten Staaten von Amerika, um ihrerseits für das in Guantánamo erlittene Unrecht entschädigt zu werden.

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Folter in US-Gefangenenlager der Guantanamo Bay Naval Base

Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes (IKRK), die einzige humanitäre Organisation, die befugt ist, das Lager regelmäßig aufzusuchen, bezeichnete nach Berichten der New York Times bereits im Juli 2004 in einem vertraulichen Bericht an die US-Regierung die angewandten Verhörmethoden als Folter und kritisierte die Haftbedingungen scharf. Auch in wiederholten Medienberichten ist von Folter und unmenschlicher Behandlung die Rede.

Die zuständigen US-Behörden bestritten die erhobenen Vorwürfe regelmäßig und verwiesen auf die Visiten von Vertretern des Roten Kreuzes. Das IKRK darf jedoch die Richtigkeit der Vorwürfe gegen die US-Behörden weder bestätigen noch dementieren, weil die Vertraulichkeit der Berichte Voraussetzung für die Durchführung der Visiten ist. In dem UN-Sonderbericht vom 15. Februar 2006 ist auch von Folter die Rede. Kritisiert werden der Einsatz von Hunden und die Zwangsernährung hungerstreikender Gefangener. Am 12. Juni 2008 entschied der Supreme Court, dass die Gefangenen auch Zugang zu US-Zivilgerichten haben müssen. Auch wenn das Lager auf Kuba liege, dürfe den Gefangenen nicht der ihnen gemäß der US-Verfassung zustehende Rechtsgrundsatz des sogenannten habeas corpus act verwehrt werden. Anfang 2004 bestätigte ein Bericht des Verteidigungsministeriums der Vereinigten Staaten die Foltervorwürfe.

Drohung von Vernehmungsbeamten gegenüber einem Häftling, seine Familie zu verfolgen
Verkleben des Mundes eines Häftlings mit Klebeband wegen des Zitierens von Koranversen
Verschmieren von Flüssigkeit im Gesicht eines Häftlings unter Angabe, es handle sich um Menstruationsblut
Anketten von Häftlingen in fetaler Position
Koran-Schändungen
Schlafentzug
sensorische Deprivation

Darüber hinaus wurde die Praxis des so genannten Waterboardings als gängige Verhörmethode bezeichnet, bei der der Eindruck des Ertränkens erzeugt wird. Gefangene berichteten auch über andere Formen schwerer körperlicher und seelischer Misshandlung bis hin zur Abtrennung von Gliedmaßen. Im Januar 2009 wurde die Anwendung von Folter in Guantanamo erstmals von einer führenden Verantwortlichen der Regierung Bush, Susan J. Crawford, betraut mit der Überprüfung von Praktiken im Umgang mit Gefangenen, bestätigt. Im Einzelnen schilderte sie die Behandlung von Mohammed al-Qahtani:

der Gefangene habe 160 Tage lang nur Kontakt zu Personen gehabt, die ihn verhörten
er wurde an 48 von 54 aufeinanderfolgenden Tagen 18 bis 20 Stunden lang verhört
er wurde gezwungen, nackt vor einer Frau zu stehen, die zum Ermittlerteam gehörte
er musste Beleidigungen über seine Mutter und seine Schwester erdulden
er wurde mit einem Militärhund bedroht
er musste Büstenhalter anziehen, einen Stringtanga aufsetzen und wurde mit einem Lederband, das an seinen Ketten befestigt war, wie ein Hund durch den Raum geführt, wo er Kunststücke wie ein Hund aufführen musste,

In einem Bericht des spanischen Untersuchungsrichters an Spaniens Nationalem Gerichtshof Baltasar Garzón, der Ermittlungen aufgenommen hatte, um herauszufinden, wer in Guantánamo gefoltert und wer die Folterer zu ihren Taten angestiftet hat, werden weitere Details über das Bild der „unter der Autorität des amerikanischen Militärpersonals“ verübten Folter innerhalb und außerhalb des US-Sonderlagers Guantánamo genannt. Dazu gehören:

Schläge auf die Hoden
unterirdische Haft in totaler Dunkelheit über einen Zeitraum von drei Wochen mit Nahrungs- und Schlafentzug
Bedrohung durch Injektionen von Zysten des Hundebandwurms
Beschmieren von Gefangenen mit Exkrementen
Waterboarding
Manchmal wurden die Folterungen in Anwesenheit medizinischer Fachleute durchgeführt. Kritisch diskutiert wurde zudem die Beratertätigkeiten des Psychologen Martin Seligman für die CIA: Seligmans Theorie der erlernten Hilflosigkeit wird als Grundlage für einige der in Guantanamo Bay angewandten Foltertechniken genannt.

Ein Gutachten der Seton Hall University School of Law aus dem Jahr 2010 geht ferner der Frage nach, ob die in Guantanamo Bay vollzogene, routinemäßige Behandlung von Insassen mit dem Malariamedikament Mefloquin die Rechte der Betroffenen verletzt hat. Das Medikament zeichnet sich durch ein vergleichsweise stark ausgeprägtes neuropsychiatrisches Nebenwirkungspotenzial aus. Gleichwohl erfolgte die Verabreichung des Wirkstoffes ohne Diagnose und Abwägung möglicher Kontraindikationen. In der Presse und der medizinischen Fachwelt wurde daher spekuliert, ob Nebenwirkungen im Sinne eines „pharmakologischen Waterboardings“ möglicherweise bewusst in Kauf genommen wurden. Präsident Barack Obama bezeichnete am 1. August 2014 die Praktiken erstmals als „Folter“ und „falsch“. Die USA müssten Verantwortung übernehmen, so Obama.
















Sonntag, 15. November 2015

Der Terror in Paris, die Flüchtlinge in Deutschland und das Leben in Uruguay


Um es gleich vorweg zu nehmen: Das Leben in Uruguay hat mit dem Terror in Paris und den Flüchtlingen in Deutschland nicht viel zu tun. Das liegt vor allem an der Entfernung von etwa 11.000 Kilometern und der Tatsache, dass der Wahnsinn in Afrika, Asien und Europa von Uruguay durch den etwa 5000 Kilometer breiten Atlantik getrennt wird. Natürlich verfolge ich das Geschehen in der Welt wie alle Uruguayer und wir sind immer wieder froh, dass wir soweit weg sind von dem Irrenhaus auf der Nordhalbkugel. Ich frage mich oft, warum nicht viel mehr Menschen dem Irrsinn entfliehen, anstatt sich auf Facebook die Finger wund zu schreiben ohne auch nur irgendetwas zu verändern - nicht einmal für sich selbst. Natürlich ist auch Südamerika kein Paradies und Uruguay kein Schlaraffenland. Zum Glück - denn sonst würden uns sicherlich viele unerwünschte Gäste heimsuchen. Auch Uruguayer bekommen nichts geschenkt und es kann sich keiner aussuchen, ob er arbeitet oder nicht. Es ist nicht unbedingt einfach hier zu leben und selbst der Alltag ist teuer. Daraus resultiert das angenehme Ergebnis einer recht homogenen Gesellschaft ohne Einwanderungsdruck. Uruguay ist darüber hinaus ein streng laizistisches Land und wenn auch die christlichen Feiertage arbeitsfrei sind, so werden sie doch von staatlicher Seite nicht mit religiösen Namen versehen. Religion ist Privatsache und weitestgehend aus dem Alltag verbannt. Über das Klima und die Landschaft möchte ich keine großen Worte verlieren, sondern nur auf den Blick von meiner Terrasse verweisen. Es kommen übrigens immer mehr Leute nach Uruguay, weil viele Menschen erkannt haben, dass Europa und die Vereinigten Staaten immer mehr zu einem Pulverfass werden und man sich rechtzeitig einen neuen Lebensmittelpunkt suchen sollte. Manche Einwanderer lassen sich Häuser bauen, manche kaufen sich gebrauchte Immobilien.


Da Uruguay bei der halben Größe von Deutschland nur 3,5 Millionen Einwohner hat, ist genug Platz für die eigenen Träume.


Uruguay ist auch die bizarre Regelungswut im Bauwesen fremd, so dass bei Beachtung der wenigen Grenzen des Baurechts individuelle Lösungen keine Grenzen haben.



Wohnen am Strand muss auch kein Traum bleiben, denn die Küste von Uruguay ist etwa 600 Kilometer lang.



Eines haben alle Einwanderer nach Uruguay gemeinsam, auch wenn sie sich keine Traumimmobilie leisten können. Nach wenigen Wochen erscheint ihnen der Wahnsinn in der Europäischen Union wie eine schlechte Erinnerung aus einer vergangenen Zeit und der Blick aufs Meer lassen Krieg und Elend in anderen Teilen der Welt wie eine Wahnvorstellung erscheinen. Es ist aber keine Wahnvorstellung, doch in Uruguay ist man davon tausende Kilometer weit entfernt.

Dienstag, 10. November 2015

Helmut Schmidt ist tot - Politiker und Ignorant

Endlich hat es Deutschlands Raucherikone dahingerafft. Viel zu spät, um belegen zu können, dass das Rauchen schädlich ist und Dummheit bestraft wird. Mir wird der ehemalige Bundeskanzler nicht durch sein politisches Wirken und seine in der Öffentlichkeit hochgejubelten Worte in Erinnerung bleiben, sondern durch seine egoistische Pafferei in der Öffentlichkeit. Ich denke an einen Mann, dem Raucherschutzvorschriften scheißegal waren, solange seine Bequemlichkeit nicht leiden musste. Ich denke auch an seine Frau, die dessen unsägliche Leidenschaft für das Rauchen geteilt hat und ebenso immun war für die gesundheitlichen Belange der Bevölkerung. Bei einer banalen aber wichtigen Sache mit schlechtem Beispiel voranzugehen und sich für belanglose Phrasen im Elfenbeinturm feiern zu lassen, beschreibt ein Handlungsmuster, dass den störrischen Altkanzler charakterisiert. Nun wird er nach seinem Tod als Politiker, Publizist und Philosoph gewürdigt und niemand wird es wagen, ihn posthum als egoistisches Arschloch zu bezeichnen.  

Freitag, 23. Oktober 2015

Auf Wiedersehen Deutschland * jetzt auswandern

Es steht für das breite Band des Abschieds: das Armband mit dem Schriftzug "Auf Wiedersehen Deutschland  jetzt auswandern". Damit möchte die Facebookgruppe "Jetzt auswandern! Noch ist Zeit" in einer Werbeaktion alle denkenden Menschen zu einem Auswandern aus Deutschland bewegen.

Menschen mit dem Auswanderungsband ums Armgelenk winken zum Abschied. "Auf Wiedersehen Deutschland  jetzt auswandern" sagen die Gruppe und ihre Mitglieder zu den Auswanderungsbändern. Wer das Auswanderungsband trägt, sagt nicht nur JA zu einem Leben in einem besseren Klima, in dem man wieder seine Meinung sagen darf, sondern auch Danke an all die Länder, die mit strengen Einwanderungsbedingungen für eine freundliche Begrüßung der deutschen Auswanderer sorgen.

Auf Wiedersehen und Danke!

Wenn so viele Menschen wie möglich das Armband tragen, zeigen sie damit sichtbar: Die Herausforderungen, die die hohen Flüchtlingszahlen in Deutschland mit sich bringen, haben uns ermutigt, auch für uns bessere Lebensbedingungen zu suchen. Wir stehen zu unserem „Jetzt auswandern!“. Wir meinen es ernst mit unserem Engagement für eine bessere Zukunft!

Mittwoch, 9. September 2015

Traumziel Deutschland - syrische Flüchtlinge wollen Uruguay verlassen

Die fünf syrischen Familien, die als Flüchtlinge im September 2014 nach Uruguay einreisen durften, wollen nun ihre Ausreise aus dem südamerikanischen Land erzwingen. Ein Teil der syrischen Flüchtlinge hat ein Lager vor einem Regierungsgebäude im Zentrum in der uruguayischen Hauptstadt Montevideo aufgeschlagen, um in der Ausreisefrage Druck zu machen. Denn natürlich ist es den Flüchtlingen erlaubt, das Land zu verlassen, aber es findet sich kein Land, welches zur Aufnahme bereit ist. Die Syrer äußerten sich dahingehend, dass sie auch in den Libanon oder nach Syrien zurückkehren würden, um sich von dort aus auf den Weg nach Europa zu machen.

Uruguay sei sehr unsicher und dass das Geld, das sie vom Staat bekommen würden, sei nicht ausreichend. "Uns wurde ein billiges und sicheres Land versprochen, und das Gegenteil ist der Fall", äußert sich ein syrischer Flüchtling. Eine Mutter von zehn Kindern beschwert sich, dass ihr Mann Ibrahim nicht mehr als umgerechnet 400,- EURO pro Monat verdiene und dieses Geld nicht ausreichen würde, um zu leben. "Heute gibt uns die Regierung noch Geld, um Miete zu bezahlen, aber innerhalb eines Jahres läuft die Hilfe aus. Wir wollen zurückkehren und die Uruguayer wollen nicht, dass wir hier sind." "Ich komme aus Aleppo, aus dem gleichen Land aus dem das ertrunkene Kind Aylan kommt. Ich weiß, was los ist. Wir haben Angst vor Zukunft. Uruguay ist sehr teuer, wir können nicht mit 12 oder 13 Kindern in Uruguay leben. Der Libanon wird besser für uns sein, es gibt Schulen und in Uruguay gibt es Menschen, die hungrig sind", äußert sich ein anderer Familienvater.

Hinter vorgehaltener Hand wird das Traumziel Deutschland genannt, per Internet besteht Kontakt zu Familienangehörigen in Deutschland und täglich werden die Nachrichten über die in Europa eintreffenden Flüchtlingsströme verfolgt. Vom Kindergeld in Deutschland können die in Uruguay gestrandeten syrischen Familien nur träumen, denn ein soziales Netz wie in der Bundesrepublik gibt es in Uruguay nicht. Der Durchschnittsverdienst eines Uruguayers liegt bei etwa EUR 900,- und der Lebensstandard einer Durchschnittsfamilie liegt deutlich unter europäischen Verhältnissen. Häufig wohnen auch Erwachsene noch bei ihren Eltern, denn für eine zusätzliche Miete sind viele Einkommen zu niedrig.

Das vom ehemaligen Präsidenten José Mujica initiierte Programm, syrische Flüchtlinge aus dem Libanon in Uruguay aufzunehmen, scheint gescheitert. Die in Uruguay lebenden 47 Flüchtlinge möchten allesamt das Land verlassen, die Ankunft einer zweiten Gruppe von 72 weiteren Flüchtlingen wurde Ende 2015 vom neu gewählten Präsidenten Tabaré Vázquez verschoben, um die gegenwärtige Situation zunächst zu analysieren. Trotz staatlich finanzierter Spachlehrer sprechen die erwachsenen Syrer auch nach einem Jahr kaum spanisch. Außerdem haben viele Uruguayer kein Verständnis dafür, dass Uruguay syrische Flüchtlinge aufnimmt, während die sozialen Probleme des nur 3,5 Millionen Einwohner zählenden Landes nicht gelöst sind.

Hinzukommt, dass es unter den syrischen Familien zu polizeibekannten Fällen häuslicher Gewalt gekommen ist, die von den männlichen Oberhäuptern der syrischen Familien als normal empfunden wurden. Auch die Weigerung eines syrischen Familienvaters, seine Kinder zur Schule zu schicken, wurde zur Anzeige gebracht. Uruguay ist ein streng laizistisches Land, in dem Religion weitgehend aus dem öffentlichen Leben verbannt wurde. Selbst die Ferien im christlich dominierten Uruguay werden staatlicherseits neutral benannt, um dem Gebot der Trennung von Religion und Staat gerecht zu werden.

Sonntag, 16. August 2015

Islam erobert Europa - Rückzugsgebiet Südamerika


Die Weltbevölkerung wird bis 2050 etwa um 35 Prozent auf 9,3 Milliarden wachsen. Die Zahl der Muslime steigt jedoch überproportional um 73 Prozent; während Hindus und Christen mit einem Plus von 35 bis 34 Prozent ungefähr mit dem Anstieg der Bevölkerung Schritt halten. Alle anderen Religionen liegen weit unter dieser Rate. Buddhisten haben als einzige ein negatives Wachstum von minus 0,3 Prozent. Generell werden vor allem jene Religionsgruppen wachsen, die viele Anhänger in Entwicklungsländern haben, wo die Geburtenraten hoch sind. Muslime haben die höchste Rate mit 3,1 Kindern pro Frau im gebärfähigen Alter. Christen liegen weltweit mit 2,7 an zweiter Stelle vor Hindus mit 2,4.

Der Weltdurchschnitt liegt bei 2,5. 2,1 Kinder pro Frau sind nötig, um die Bevölkerung stabil zu halten. Auch der Religionswechsel spielt für die zahlenmäßige Entwicklung der Religionen eine Rolle. Hier sind die Christen die großen Verlierer. Im Zeitraum von 2010 bis 2015 werden sich 106 Millionen Christen von ihrem Glauben abwenden; hinzu stoßen etwa 40 Millionen; das macht unter dem Strich ein Minus von 66 Millionen. Eine negative Bilanz weisen auch Buddhisten mit einem Minus von knapp 2,9 Millionen und Juden mit 310.000 auf. Hindus gewinnen 10.000 Anhänger hinzu, andere Religionen 1,9 Millionen, Naturreligionen 2,6 Millionen und Muslime 3,2 Millionen. Den stärksten Zulauf haben die religiös Ungebundenen mit 61,5 Millionen.

Die Migration hat vor allem in Europa große Auswirkungen. So wird erwartet, dass 2050 etwa mehr als zehn Prozent aller Einwohner dieses Kontinents Muslime sind; ohne Zuwanderung wären es nur 8,4 Prozent. In Frankreich werden 2030 6,9 Millionen Muslime leben, im Vergleich zu 4,7 Millionen im Jahr 2010. Die deutsche muslimische Bevölkerung steigt demnach von 4,1 auf 5,5 Millionen. Nach absoluten Zahlen leben zwar in Italien, Schweden, Spanien, Belgien und Österreich verhältnismäßig wenig Muslime - aber ihr Anteil wird nach der Untersuchung in den nächsten Jahren besonders stark anwachsen.

Eine Verdopplung der muslimischen Bevölkerung wird für den Norden Europas - dazu wird Großbritannien gerechnet - erwartet. Hier wird die Zahl der Muslime von 3,8 auf 7,5 Millionen steigen. Muslime machen im Jahr 2030 den Berechnungen zufolge 7 Prozent der Bevölkerung aus - im Vergleich zu 3,8 Prozent heute. In Großbritannien sollen dann 5,6 Millionen Muslime leben, heute sind es nur 2,9 Millionen. Schwedens muslimische Bevölkerung wird von 4,9 auf 9,9 Prozent anwachsen. Die bedeutendste Veränderung in ganz Europa erwarten die Forscher für Irland, dort wird die islamische Bevölkerung um 188 Prozent anwachsen bis 2030, in Mazedonien indes werden 2030 über 40 Prozent Muslime sein, heute sind es bereits knapp 35 Prozent.

In Deutschland leben mit 4 Millionen Moslems etwa doppelt soviel Muslime wie in ganz Südamerika, dabei ist Südamerika etwa 50 mal größer als Deutschland. Angesichts der Tatsache, dass mit dem 1.200.000 Quadratkilometer grossen Acuífero Guaraní eines der drei größten Vorkommen von Süßwasser auf der ganzen Welt in Südamerika liegt, verwundert es nicht, dass viele reiche Nordamerikaner, Europäer und Russen überproportional in riesige Grundstücksflächen in Südamerika investieren. Der Süden von Brasilien, Uruguay, Argentinien und Chile gelten als das weiße Südamerika und sind im ganzen Kontinent wirtschaftlich vorherrschend. Daher wird in Zukunft ein weiterer starker Zuzug nach Südamerika aus Europa und Nordamerika erwartet, auch weil sich die südamerikanischen Länder als sicheren Rückzugsort vor den Krisenherden der Welt sehen und der Islam im öffentlichen Leben keine Rolle spielt.

Eine entscheidende Bedeutung dürfte auch die Tatsache haben, dass Südamerika durch den Pazifik in westlicher und den Atlantik in östlicher Richtung vor den Flüchtlingsströmen aus Asien und Afrika geschützt ist. Anders als die Entfernungen im Mittelmeer sind 5000 Kilometer eine Distanz, die auf dem offenen Ozean mit einfachen Booten nicht überwunden werden kann. Es wird daher erwartet, dass mit dem wirtschaftlichen Niedergang Europas in den kommenden Jahrzehnten ein deutlicher Aufschwung in Südamerika einhergeht.

Donnerstag, 23. Juli 2015

Türkei Immobilien Preise im Sturzflug

Viele Rentner aus Deutschland wollen Ihren Lebensabend in einer günstigen Immobilie in der Türkei verbringen. Das Preisniveau ist erschwinglich, die Lebenshaltungskosten verhältnismäßig gering. Nach der Einnahme von Kobane durch ISIS begann der Immobilienmarkt in der Türkei bereits zu bröckeln und erholte sich auch nicht, als Kurden den IS besiegten. Denn der Welt größter militärischer Krisenherd liegt direkt an der Grenze zur Türkei. Zwar gilt die türkische Armee als weitaus stärkste Kraft in der Region, gegen asymetrisch operierende Kampfverbände wie die des IS, die auch Selbstmordattentate verüben, können herkömmliche Armeen ihre Länder jedoch nur unzureichend schützen. Jederzeit ist mit Selbstmordattentaten Einzelner in der Türkei zu rechnen.

Dies zeigte sich jüngst durch den verheerenden Bombenanschlag in Suruc, bei dem über 30 Menschen ums Leben kamen. Nach diesem Anschlag sind Türkei-Immobilien nur noch mit sehr hohen Abschlägen zu verkaufen und werden in der Regel an Inländer verkauft. Für viele Ausländer hat bereits die Flucht aus der Türkei begonnen. Zu unsicher ist die Perspektive einer dauernden Auseinandersetzung mit den Islamisten. In jedem von Ausländern bevorzugten Gebieten drohen Bombenanschläge gegen Ungläubige. Nicht nur die Gebiete um Alanya gelten als gefährdet, selbst die türkische Ägäis, die nicht in unmittelbarer Nachbarschaft zu Syrien liegt, gilt als bedroht. Der Islamische Staat will gezielt den ausländischen Devisenfluß in die Türkei angreifen und hat mit Anschlägen auf alle für Ausländer attraktiven touristischen Ziele gedroht. Eine große Zahl von Reise-Stornierungen ist die Folge und ein eklatanter Einbruch auf dem Immobilienmarkt.

Für Schnäppchenjäger ein günstiger Einstiegszeitpunkt? Mehmet Yilmaz, türkischer Makler mit deutschen Wurzeln, rät von einem Immobilienerwerb in der Türkei dringend ab: "Die Preise werden weiter fallen, ein Ende vom Terror ist nicht in Sicht. Leider wird die Türkei immer tiefer in die Auseinandersetzung mit dem Islamischen Staat hineingezogen und ein Ende der Kampfhandlungen ist nicht absehbar. Hinzu kommt, dass der Islamische Staat tausende Anhänger in der Türkei hat, die jederzeit mit Terroranschlägen angreifen könnten, ohne dass es Abwehrmöglichkeiten gibt. Die Grenze zu Syrien ist überdies sehr lang."

Insbesondere Briten, Amerikaner und Deutsche tragen ein erhöhtes Risiko, weil deren Länder offen gegen ISIS operieren und sie bei den Terroristen als Ungläubige gelten." Viele deutsche Rentner wollen Ihre Häuser deshalb verkaufen, sitzen aber in der Preisfalle. Ihre Immobilien sind nahezu unverkäuflich und für die noch zu erzielenden Preise kann man in Deutschland nicht einmal mehr eine kleine Eigentumswohnung bekommen. Für Interessenten am türkischen Immobilienmarkt gilt daher derzeit: Hände weg!